Das Stadtderby war für sämtliche, ältere Duisburger eine Erinnerung an alte Zeiten. Besonders groß war die Vorfreude bei Hamborns Trainer Marc Stenzel.
Nach dem Lizenzentzug stand der 32-Jährige zweimal mit den MSV-Profis in der 3. Liga auf dem Platz, an der Seitenlinie kehrte er zur Zweitrundenpartie im Niederrheinpokal beim MSV Duisburg (0:5) in sein altes Wohnzimmer zurück.
„Es war für uns eine Riesensache, hier im Stadion vor über 8.000 Zuschauern spielen zu dürfen. Es hat mega Spaß gemacht. Am Ende war der Duisburger Sieg völlig verdient. Sie waren in allen Punkten überlegen“, lautete Stenzels Fazit. Der Landesligist war gut auf den zwei Klassen höher spielenden Gegner eingestellt, lange hielten die „Löwen“ die Partie beim MSV offen.
Einmal nicht aufgepasst, klingelte es direkt im Kasten vom intensiv beschäftigten 07-Keeper Marian Ograjensek. „Das 0:1 zur Pause war für uns immer noch ein super Ergebnis. Wir wollten einfach weitermachen, Dreck fressen und haben versucht, alles wegzuverteidigen und vielleicht irgendwie noch einen Lucky Punch zu setzen.“
Ihr seid sicher nicht so gestartet, wie gewünscht. Aber wir sind noch früh in der Saison. Vielleicht haben wir in Duisburg bald einen Oberligisten mehr. Das ganze Drumherum mit dem Treffen im Landschaftspark war sehr angenehm. Jetzt trinken wir noch ein Bierchen zusammen, was wir uns vorher schon vorgenommen haben
Dietmar Hirsch
Dazu kam es am Ende nicht mehr. Nach dem Distanztreffer von MSV-Joker Steffen Meuer war der Stecker gezogen. Die Zebras legten noch drei Tore nach. „Am Ende können wir stolz sein. Die Mannschaft hat sich super verkauft und über viele Minuten des Spiels die perfekte Mentalität und Einstellung an den Tag gelegt und alles rausgehauen“, lobte Stenzel.
Die Leistung im Pokal soll den Gelb-Schwarzen nun nach dem durchwachsenen Start in Folge des Oberliga-Abstiegs Auftrieb verleihen. In den ersten drei Landesliga-Spielen gab es nur drei Zähler. Dietmar Hirsch drückt dem Stadtnachbarn jedenfalls die Daumen.
„Ihr seid sicher nicht so gestartet, wie gewünscht. Aber wir sind noch früh in der Saison. Vielleicht haben wir in Duisburg bald einen Oberligisten mehr. Das ganze Drumherum mit dem Treffen im Landschaftspark war sehr angenehm. Jetzt trinken wir noch ein Bierchen zusammen, was wir uns vorher schon vorgenommen haben.“
Einen Schockmoment gab es trotz aller Freude dann doch noch, als Joel Bayram nach 41 Minuten im Mittelfeld unglücklich mit Tobias Fleckstein zusammenprallte. Der Knall war bis oben auf die Pressetribüne zu hören. Mit der Trage wurde der Hamborner vom Feld gebracht.
Stenzel stand nur wenige Meter von der Szene weg. „Das war sehr bitter. Sie sind frontal ineinander gekracht. Er hatte eine Platzwunde. Wir hoffen, dass nichts gebrochen ist. Er wird stärker zurückkommen, so kennen wir ihn.“ Und auch Hirsch teilte seine Genesungswünsche nach dem unabsichtlichen, harten Einsteigen seines Innenverteidigers mit.